Pressemitteilung Nr. 096 vom 12.03.2013:
6,0 % weniger Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2012
WIESBADEN – Im Jahr 2012 meldeten die deutschen Amtsgerichte 28 304 Unternehmensinsolvenzen, das waren 6,0 % weniger als im Jahr 2011. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mit. Einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr hatte es zuletzt im Krisenjahr 2009 gegeben (+ 11,6 %). Ihren bisherigen Höchststand hatten die Unternehmensinsolvenzen mit 39 320 Fällen im Jahr 2003.
von Anne Koark, München erschienen: ZInsO 3/2013 - Meinungen im KlartextDie Reformvorschläge der Bundesregierung zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens sehen derzeit eine Quote von 25 % vor, die aufgrund der verschiedenen Verdienstmöglichkeiten und verschiedener Ausbildungsgrade der Schuldner und auch verschiedentlicher Gründe für die Insolvenz, wie bspw. Arbeitslosigkeit oder Krankheit, keine vernünftige Gleichbehandlung aller Schuldner darstellen kann. Die Pfändungstabelle, die die Grundlage für die Abtretungen der Schuldner darstellt, beinhaltet unterschiedliche Grenzen – bspw. für Familien mit mehreren Kindern – und somit ist die zu erwartende Abtretung nicht in gleicher Höhe bei gleichem Verdienst bei unterschiedlichen Ausgangssituationen der Schuldner zu erwarten. Eine 25 %-Quote stellt also Familien schlechter als Alleinerstehende.
Pressemitteilung Nr. 051 vom 08.02.2013
WIESBADEN – Im November 2012 meldeten die deutschen Amtsgerichte 2 211 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 7,5 % weniger als im November 2011. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im November 2012 mit 8 382 Fällen um 3,4 % niedriger als im November 2011.
Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen summierte sich die Gesamtzahl der Insolvenzen im November 2012 auf insgesamt 12 635 Fälle, das waren 4,2 % weniger als im November des Vorjahres.
Interview in der Wirtschaftswoche
Die Kämpferin für die Interessen gefallener Unternehmer kritisiert die gründerfeindliche Insolvenzkultur.
WirtschaftsWoche: Frau Koark, seit 1999 hat Deutschland in mehreren Etappen das Insolvenzrecht reformiert, zuletzt vor etwa zehn Monaten mit dem neuen Insolvenzgesetz (ESUG). Sind Sie zufrieden?
gesamtes Interview in der Wirtschaftswoche
Businesses hit by the economic crisis will be thrown a lifeline under a new proposal from the European Commission today to modernise Europe’s rules on cross-border business insolvency, helping to give otherwise viable businesses a ‘second chance’.
The Commission is proposing to modernise the current rules on cross border insolvency which date from 2000. Benefitting from ten years of experience, the new rules will shift focus away from liquidation and develop a new approach to helping businesses overcome financial difficulties, all the while protecting creditors' right to get their money back.
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/business-environment/files/second_chance_final_report_en.pdf
http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/business-environment/failure-new-beginning/policy_structure/why_a_second_chance_policy/index_en.htm
Rechtsausschuss (Anhörung): 14.01.2013
Berlin: (hib/VER) Neun Sachverständige haben Montagmittag vor dem Rechtsausschuss mehrheitlich Nachbesserungen an einer Regierungsinitiative zur Privatinsolvenz gefordert. Diese will mit ihrem Gesetzentwurf „zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte“ (17/11268) ein Anreizsystem schaffen. Schuldnern solle erstmals ermöglicht werden, ein solches Verfahren vorzeitig nach drei oder fünf Jahren zu beenden, „wenn sie innerhalb der genannten Zeiträume eine Mindestbefriedungsquote erfüllen oder zumindest die Kosten des Verfahrens tragen“, heißt es in der Vorlage. Der Gesetzentwurf führe damit ein Anreizsystem ein, „von dem sowohl Schuldner als auch Gläubiger profitieren können“. Darüber hinaus enthalte er Vorschläge für verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Gläubigerrechte, schreibt die Regierung weiter.
Pressemitteilung Nr. 007 vom 10.01.2013:
WIESBADEN – Im Oktober 2012 meldeten die deutschen Amtsgerichte 2 405 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1,8 % mehr als im Oktober 2011.Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im Oktober 2012 mit 8 451 Fällen um 7,8 % höher als im Oktober 2011.
Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen summierte sich die Gesamtzahl der Insolvenzen im Oktober 2012 auf insgesamt 12 935 Fälle, das waren 6,4 % mehr als im Oktober des Vorjahres.
Wenn wir immer wieder Meldungen von rückläufigen Insolvenzzahlen sehen, warum zeigt diese Statistik, dass wir seit 2003 - das Jahr in dem es einen Aufschrei gab, weil wir die Schallgrenze von 100.000 Insolvenzen überschritten - in 2011 rund 58% mehr Insolvenzen als in 2003 hatten? Im Vergleich zu dem Jahr 1999, in dem die neue Insolvenzordnung eingeführt wurde, hatten wir in 2011 rund 468% mehr Insolvenzen und es hat seit Einführung der neuen Insolvenzordnung mehr als 1,5 Millionen Menschen gegeben, die Insolvenz anmelden mussten. Darin enthalten sind natürlich nicht die betroffenen Familienmitglieder oder die betroffene Mitarbeiter der anmeldenden Betriebe.