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Konsum und Profitmaximierung
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Eine an Konsum und Profitmaximierung orientierte Wirtschaftsweise,die globale Risiken billigend in Kauf nimmt,braucht manipulierbare,„betäubte“ Mitglieder,die bereit sind, ihre „Löcher in der Seele“ durch ein „immer mehr an Konsum“ zu stopfen. Erwachsene Mitglieder,die zur Befriedigung ihrer wahren Bedürfnisse fähig sind,sich auch an einer konstruktiven Veränderung gesellschaftlicher Fehlentwicklungen aktiv beteiligen,dürften nicht im Interesse dieser Gesellschaft sein.Die in der aktuellen Drogendiskussion stattfindende Fokussierung auf die Spitze des Eisberges,den illegalen Drogenkonsum und Verfolgung desselben mit der ganzen Schärfe rechtsstaatlicher Repressalien dient der Verschleierung und Ablenkung von den gesellschaftsstabilisierenden und erwünschten Suchtverhaltensweisen.Diese sollen allerdings „kontrolliert“ ausgelebt werden und dürfen nicht zu unnötigen Kostensteigerungen führen.Darüber hinaus brauchen wir sog.Nichtsüchtige den Süchtigen,den Kranken,um von unserer eigenen alltäglichen Süchtigkeit und Destruktivität ablenken zu können,um unser geschöntes und verklärtes Selbstbild nicht in Frage stellen zu müssen.Für viele von uns ist das Suchtmittel bzw.die süchtig entartete Verhaltensweise ein,wenn nicht gar das einzige Kompensationsmittel bzw. instrumentarium,um in dieser Gesellschaft adäquat zu funktionieren. „Vollgedröhnt“,„betäubt“ ertragen wir den Widerspruch zwischen unseren Bedürfnissen,unserem „Hunger“ beispielsweise nach zwischenmenschlicher Nähe und Liebe,nach körperlich/geistig/seelisch-spiritueller Ganzheit,nach einem Leben im Einklang mit der uns umgebenden belebten und unbelebten Natur,und dem,was wir tatsächlich bekommen.In diesem Sinne ist Sucht bzw.Abhängigkeit Ausdruck massiver Beziehungsstörungen, Ausdruck eines emotionalen Mangelsyndroms,das sich im Bezug zur Gesellschaft,zum Mitmenschen,zur belebten und unbelebten Natur und in besonderem Maße zu uns selbst und unserem eigenen Körper widerspiegelt.
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Drogen machen nicht süchtig
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Drogen machen nicht süchtig,Alkohol verursacht nicht den sogenannten Alkoholismus.„Der Alkohol,die Droge jedweder Art selbst,ist nicht das Problem.Jedoch stehen der Alkohol,die Drogen der Problemlösung im Wege“.Das Problem ist nicht der Stoff,die Substanz,sondern eine gestörte Kommunikation,„eine Kommunikationsstörung mit sich und der Umwelt und eine Kommunikationsstörung in sich selbst in Beziehung zu seinem Körper“.„Nicht die Droge ist es,sondern der Mensch“ - erst wenn wir bereit sind,unsere eigene Verantwortung,unser eigenes Betroffen-Sein im Problemfeld Sucht anzuerkennen,werden wir angemessen mit dem Problem Sucht umgehen können.Dann können wir auch von der Verteufelung einer an sich neutralen Substanz,die nur in uns und durch den Gebrauch von uns zur Droge,zum Alkohol wird,Abschied nehmen.Ansonsten liefert uns der Alkohol, die Droge nur den Vorwand,von unserer Eigen und Mitverantwortung abzulenken.Letztendlich stellt der Suchtkranke an uns,an die Gesellschaft Fragen,die peinlich sind.Sein Verhalten macht betroffen,weil er sich von uns Nicht-Süchtigen,die wir unsere Form des Süchtig-Seins nur besser verschleiern,nur wenig unterscheidet.Um nicht ständig an unsere eigenen „kleinen Schwächen“ oder „Leidenschaften“ erinnert zu werden,beschränken wir die Krankheit Sucht auf das Abhängigsein von Drogen, Alkohol und Medikamenten und glauben,damit aus dem Schneider zu sein!
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Sinnproblem der Wohlstandsgesellschaft
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Sucht allgemein und der Alkoholismus im besonderen sind eine Möglichkeit,„dem Leben davonzulaufen,eine innere Leere zu füllen“.Um nicht ständig den Mangel unerfüllter Bedürfnisse als Ausdruck eines defizitären und entfremdeten Lebens zu spüren, entscheiden sich viele - bewußt oder unbewußt - für eine Flucht aus der Wirklichkeit in die Abhängigkeit,die Sucht,den Alkoholismus,die psychosomatische Störung,die Krankheit.Insofern ist Sucht weniger eine Frage der wissenschaftlichen Definition,als ein „Grundproblem unserer Konsumgesellschaft“,für den Süchtigen,für den Alkoholiker stellt sie den subjektiven Lösungsversuch seines Sinnproblems in der Wohlstandsgesellschaft dar.In diesem Zusammenhang warnt Lechler (1990) vor dem folgenschweren Irrtum,den Süchtigen als „Sklaven der Droge bzw.des Alkohols“ anzusehen.Vielmehr heuere sich derjenige,der als Süchtiger sich dem Leben nicht zu stellen vermag,stellvertretend Sklaven an,die für ihn das besorgen müssen,wozu er sich selbst nicht in der Lage fühlt.Dabei arbeiten „Drogen“ und „Alkohol“ sowie die unzähligen anderen Äquivalente zunächst zur größten Zufriedenheit der „Sklavenhalter“. Diese sind nicht mehr gezwungen,ihr Erfahrungs und Lerndefizit,Ursache ihres Un Vermögens im Leben,durch lernendes Suchen und Bemühen aufzufüllen.Da die Sklaven das Defizit scheinbar ausgleichen,erfährt der Konsument „nicht mehr die drohende und sogar quälende Not-Wendigkeit,sich einem oft mühseligen Lernprozeß zu stellen“.Auf welchen faustischen Pakt er sich eingelassen hat,erfährt der Abhängige meist erst,wenn es beinahe zu spät ist;in manchen Fällen überhaupt nicht mehr!Und der Weg zurück ins Leben ist ein mühsamer,quälender und schmerzlicher Prozeß,der ein Leben lang andauert und - zumindest aus Sicht der meisten Suchttherapien - völlige Abstinenz vom Suchtmittel voraussetzt.
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Volksdroge Nr. 1 - der Alkohol
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„Sucht als Seuche ist im Vormarsch“ und insbesondere ein alarmierender Anstieg des Alkoholismus in nahezu allen Industrieländern hat dazu geführt,daß dieser nicht nur quantitativ zum bedeutendsten psychiatrischen Problem wurde,sondern auch innerhalb der Suchtkrankheiten dominiert.Wenn auch das Einströmen neuer Drogen in den europäischen Raum kurzfristig die Aufmerksamkeit vom Alkohol ablenken konnte,so bleibt er dennoch seiner physiologischen Wirkung nach eines der gefährlichsten Rauschmittel und ist,was z.B. Steigerung der Dosis und körperliche Abhängigkeit betrifft,gefährlicher als Haschisch und LSD.Ganz zu schweigen von seiner hochtoxischen Wirkung als Zellgift:„Es gibt kaum ein Organsystem,das durch Alkoholmißbrauch nicht direkt oder indirekt geschädigt werden kann.“Trotz dieser Tatsache besteht eine hohe Diskrepanz zwischen der Bedeutsamkeit des Problems und der Aufmerksamkeit,mit der es behandelt wird.
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Sucht und Gesellschaft
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In einer immer komplexer und widersprüchlicher werdenden Gesellschaft,einer Gesellschaft,der es an überzeugenden Zukunftsvorstellungen und perspektiven,an Visionen mangelt,liegt es nahe,sich auf das als Ausweg angebotene „persönliche Wohlbefinden“ zurückzuziehen,gleichsam durch das vielfältige Angebot an Sucht und Genußmitteln dem Druck einer Außen und Fremdbestimmung zu entgehen,zumindest zeitweilig.Aus diesem Blick betrachtet dient süchtiges Verhalten einer Kompensation vielfältigerAlltagsfrustrationen und ist „in hohem Maße systemstabilisierend,da damit verbundene kleine Fluchten dem einzelnen helfen,Spannungen abzubauen und damit als sozial integriertes nützliches Mitglied unserer Gesellschaft zu leben.“Unsere vielen kleinen Süchte helfen uns,in unserer Gesellschaft angepaßt zu leben,die Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu ertragen und den an uns gerichteten und verinnerlichten Verhaltenserwartungen gerecht zu werden.Um nicht am Leben zu zerbrechen,bedarf es der Vielfalt unserer Süchte,unserer allgemeinen Süchtigkeit. Sie ist ein unausbleibliches Produkt unserer modernen Gesellschaft,die sich als „Drogengesellschaft“ entpuppt, „sozusagen wie ein Schwamm vollgesogen mit „Alkohol.Wenn wir ein Virus erfinden würden,das allen Alkohol ganz schnell zerstört,dann würde diese ganze Gesellschaft zusammenbrechen,es würde nichts mehr funktionieren.
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Sinnkrise der modernen Risikogesellschaft
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Die Außengelenktheit des zivilisierten Wohlstands und Konsummenschen ist in unserer Gesellschaft inzwischen so weit fortgeschritten,daß die Sinnkrise des Einzelnen in der Gesellschaft unübersehbar ist.Es ist dieser einsame,diffuse,seines Sinnes beraubte Mensch,den eine auf Konsum und Profit orientierte Wirtschaft braucht,um „die Löcher in der Seele“ mit materiellen Gütern stopfen zu können - zur Mehrung der eigenen Profite.Die wirklichen Bedürfnisse sind nicht käuflich,sind nicht leicht zu haben:Liebe,Geborgenheit,Sinn!Aber wer ist schon bereit,die Mühen ernsthafter Auseinandersetzung mit sich und anderen auf sich zu nehmen,wenn ihm die Verlockungen einer aggressiven Werbe und Marketingstrategie leichten Genuß vorgaukeln?Der Preis für diese Mühelosigkeit ist eine innere Leere,Einsamkeit,die es zu betäuben gilt.Aber es ist gerade das Janusköpfige der Sucht, „daß sie einerseits eine tiefe Befriedigung zu geben vermag,daß sie langfristig aber auch in die Zerstörung führen kann.So entlarvt sich Sucht nicht als Problem des Einzelnen,sondern als untrennbar mit der Kultur unserer industriellen Erwerbsgesellschaft verbunden,deren Motor Wohlstand und Konsum sind. Inzwischen hat die Innenweltverschmutzung ein so großes Ausmaß erreicht,daß der Bestand unseres sozialen Gemeinwesens grundsätzlich in Frage gestellt ist.Die explodierenden Kosten im Gesundheitswesen entpuppen sich bei „genauerer Analyse nur als Ausdruck unseres kranken,süchtigen,d.h.siechen Bezugs zum Leben.“
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Sinnkrise der modernen Risikogesellschaft
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Jeder,ob Alkohol,Medikamenten oder Drogenabhängiger,ob Eßsüchtiger,Spieler, ...nimmt zu viel von dem,was er meint zu brauchen,und hat doch nie genug davon.Es ist dieses unstillbare Gefühl der Entbehrung,dieser Hunger „nach immer mehr und intensiveren Reizen,jedoch begleitet von dem Gefühl,nie wirklich satt zu werden.“Entbehrung/Mangel und Ãœberfluss verweisen auf ein Quantitätsproblem:„Während wir unsere Lebensqualität durch Vermehrung von Konsumgütern zu quantifizieren suchen, verdorren unsere Wälder“, ... sägen wir uns den Ast ab,auf dem wir selbst sitzen!Die in den letzten Jahren entstandene schleichende „Versüchtelung unserer Gesellschaft“ hat uns in eine „Scheinwelt“ entführt,durch einen „Hintereingang ins vermeintliche Paradies“ - aus dem man allerdings auch ganz schnell wieder herausfliegen kann! Das Problem des Süchtigen und von uns allen,besteht darin,daß wir verwoben sind in und mit einer Gesellschaft,in der Konsum die Normalität und Sucht nur eine Spielart entarteten - aber erwünschter - Normalität darstellt.Durch ständige Reizüberflutung und künstliche Bedürfnisweckung haben wir inzwischen einen Grad der „Innenweltverschmutzung“ erreicht,der so groß ist,daß nur noch wenige aus tiefstem Herzen und in nüchterner Zufriedenheit sagen können:Das brauche ich wirklich!Die hieraus resultierende Orientierungslosigkeit ist der Nährboden für die fortschreitende Versüchtelung in unserer Gesellschaft.Menschen,die nicht wissen,wer sie sind,was ihnen gut tut oder fehlt,was sie wollen,wo ihr Da-Seins-Sinn liegt,sind extrem anfällig für das erstbeste Angebot,sind leicht manipulier und verführbar von „Wirtschaft und Werbung als den Dealern unserer alltäglichen Süchte.Wie nötig hat diese Wirtschaft genau diese leicht manipulierbaren Menschen ohne Eigenschaften?“
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Sinnkrise der modernen Risikogesellschaft
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Die Meinungen über die Bedeutung gesellschaftlicher Faktoren bei der Entstehung von Sucht werden kontrovers diskutiert und reichen von,Sucht ist immer gesellschaftlich“ bis zu „die Vorstellung einer reinen Soziogenese der Sucht sei eher eine Ideologie als eine Tatsache“.Die Bedeutung gesellschaftlicher Faktoren bei derSuchtentwicklung wird jedoch meist nicht geleugnet.Und auch wenn die spezifischen Prozesse,auf denen der soziogene Anteil der Suchtentwicklung beruht,noch weitgehend ungeklärt sind,scheint festzustehen,daß sich Suchtentwicklung immer im Spannungsfeld von Person und Umwelt vollzieht.Leben wir in einer Suchtgesellschaft,besitzt diese ein"Suchtpotential",wie es ihr teilweise undifferenziert und pauschal zugeschrieben wird? Müssen wir uns immer mehr betäuben,immer mehr zusaufen,zufressen,zukiffen,um der Reizüberflutung und der Alltagshektik,der Sinnlosigkeit und Leere,die sich in der Seele vieler von uns breit macht,durch den Rausch zu entfliehen? Steht unsere technisierte Leistungsgesellschaft unseren wahren Bedürfnissen so gnadenlos gegenüber, daß wir das Gefühl, nur ein kleines, unbedeutendes Rädchen im Getriebe der Welt zu sein,nur betäubt ertragen können?Sicher ist,daß Sucht eines der größten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit darstellt.Die Folgekosten für das Gesundheitssystem sind immens und eine Vielzahl von Todesopfern jährlich sind nur die Spitze dieses „Eisberg - phänomens“ - ganz abgesehen von dem individuellen und sozialen Leid,das mit dem Schicksal jedes einzelnen Suchtkranken und seiner Angehörigen verknüpft ist.„Sucht ist keine fremde Macht,die von außen angreift, sondern eine Lebenshaltung,eine Einstellung,mit der wir dem Leben begegnen. ... Sie ist eine subjektive Lösung des Sinnproblems in der Wohlstandsgesellschaft.“Im Suchtkranken zeigen sich die „pathogenen Aspekte der Werthaltungen unserer Gesellschaft wie in einem Brennpunkt“ und, „so wie der Schmerz eine Signalfunktion für den einzelnen hat,so hat die wachsende Süchtigkeit eine Signalfunktion für unsere Gesellschaft.“ Zum „Leitmotiv“ unserer „Erwerbs und Konsumgesellschaft“ wurden „Konsum“,„Wohlstand“ und „Habgier“, Habgier nach dem „Überfluß“,der uns vorgaukelt, daß alles,selbst das Glück,käuflich ist.Der Konsum wurde zur Bürgerpflicht und es wurde ein noch nie dagewesener Wohlstand erreicht,verbunden mit einer „Haben-Orientierung“,die sich „Lebensglück von einer Befriedigung der Konsumwünsche versprach,bei der aber ... das Sein vernachlässigt wurde.“Und auch wenn Sucht keine gute Lösung ist und der Schaden langfristig den Nutzen überwiegt,scheint es manchmal,daß wir keine bessere Lösung haben.
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Hirnveränderungen durch Cannabis Konsum
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Die 15 Teilnehmer,die Murat Yücel von der Universität Melbourne für seine Studie gewinnen konnte,hatten vor 20 Jahren mit dem Cannabiskonsum begonnen und seither bis zu 300.000 Cones geraucht.Von „harten†Drogen hatten sie sich jedoch ferngehalten, was Yücel wichtig war,da er die spezifischen Wirkungen von Cannabis untersuchen wollte.Er achtete deshalb auch darauf,dass die 16 gleichaltrigen Männer der Kontrollgruppe ihnen in vielen Aspekten ähnlich waren,darunter auch im Alkoholkonsum. Die festgestellten Unterschiede zwischen beiden Gruppen führt Yücel auf den Cannabiskonsum zurück:Das war einmal der höhere Anteil von Tabakrauchern,was mit der Applikationsform des Cannabiskonsums zusammenhängt.Die Cannabiskonsumenten hatten weiterhin höhere Werte in zwei Scores zu psychotischen Symptomen:Sowohl Positivsymptome (zum Beispiel Wahn oder Halluzinationen) als auch Negativsymptome (Interessenverlust und Antriebslosigkeit) waren bei den Cannabiskonsumenten signifikant häufiger als bei den Kontrollen.Das eigentliche Ziel der Studie bestand aber darin,nach neuroanatomischen Unterschieden zwischen beiden Gruppen zu suchen.Dazu wurde bei allen Teilnehmern mit einem leistungsstarken Kernspintomografen (drei Tesla,ein Millimeter Schichtdicke) die Größe der einzelnen Hirnareale bestimmt. In zwei Regionen gab es signifikante Unterschiede.Der Hippocampus,eine für Emotionen und Gedächtnis wichtige Region des Gehirns,war bei den Cannabiskonsumenten um zwölf Prozent kleiner.In den Corpora amygdala,die Angstreaktionen und Aggressionen koordinieren,betrug die Abweichung 7,1 Prozent.In beiden Fällen bestand ein dosisabhängiger Zusammenhang:Je mehr Cannabis die Teilnehmer in den letzten zehn Jahren konsumiert hatten,desto kleiner waren Hippocampus und Amygdala. Worauf diese Unterschiede zurückzuführen sind,ob auf einen Verlust an Gliagewebe, einer „Schrumpfung“ der Nervenzellen oder auf einen Verlust von Synapsen,ist unklar. Schwer zu erklären ist auch die Assoziation zu den Positivsymptomen,die eine aktive Hirnleistung sind,während Negativsymptome wie Depressionen eher mit einer Reduktion des Hippocampus zu vereinbaren wäre. Keine Erklärung liefern die kernspintomografischen Untersuchungen zu einer weiteren klinischen Auffälligkeit der Cannabiskonsumenten.Sie schnitten in einem Lerntest zur verbalen Intelligenz deutlich schlechter ab als die Vergleichsgruppe.Ein morphologisches Substrat hierfür war in den kernspintomografischen Untersuchungen nicht erkennbar. Dennoch stellen die Untersuchungsergebnisse die weit verbreitete Ansicht infrage, nach der ein häufiger Cannabiskonsum keine langfristigen Folgen für das Gehirn hat, schreibt Yücel.Die von den Teilnehmern konsumierten Mengen mögen für deutsche Verhältnisse hoch sein,in Australien sind sie,wie Yücel berichtet,keineswegs ungewöhnlich.Quelle:Deutsches Ärzteblatt
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BEHANDLUNG DES RAUCHENS
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Da Tabakrauch auch in geringer Konzentration eindeutig gesundheitsschädigende Auswirkungen hat,besteht bei jedem Raucher die Indikation für eine Abstinenz.Bei Vorliegen einer Abhängigkeit besteht die medizinische Indikation für eine spezifische Behandlung.Das Ziel einer Behandlung ist die dauerhafte Abstinenz des Rauchers,die oft erst im Wiederholungsfall erreicht wird.Eine besondere Abstinenznotwendigkeit ist auch dann gegeben,wenn körperliche Gesundheitsstörungen drohen oder schon eingetreten sind und die eigentliche Abhängigkeitserkrankung noch nicht entstanden ist.Bei schwangeren und stillenden Raucherinnen ist aufgrund der schädlichen Auswirkungen des Rauchens auf das ungeborene bzw.neugeborene Kind eine Abstinenz dringend geboten.Schwangere Frauen sollten so früh wie möglich in der Schwangerschaft aufgefordert werden,den Tabakkonsum einzustellen.Sie können hierdurch die tabakvermittelte Gefährdung des Kindes nahezu beseitigen.Der starke Tabakkonsum bei Rauchern mit einer psychischen Erkrankung und die daraus resultierende erhöhte Morbidität und Mortalität macht eine auf die psychische Begleiterkrankung zugeschnittene intensivierte Behandlung erforderlich.Ziel der Behandlung ist die Tabakabstinenz,wenigstens jedoch der reduzierte Tabakkonsum.
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WIRKUNGEN DES TABAKKOSUMS
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Rauchen ist die häufigste vermeidbare Ursache von Erkrankungen und vorzeitigen Todesfällen.Langzeitstudien belegen,dass schon das Rauchen von 1-4 Zigaretten pro Tag ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko bedingt.So ist bereits bei diesen Konsummengen das Risiko für Lungenkrebs bei Frauen 5-fach und bei Männern 3-fach erhöht.Darüber hinaus gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Anzahl der gerauchten Zigaretten und dem Auftreten von Folgeerkrankungen.Vor allem steigt das Risiko von Krebserkrankungen der Atemwege mit der Dauer und Höhe des Tabakkonsums an.Die häufigsten Erkrankungen des Rauchens mit Todesfolge sind kardiovaskuläre Erkrankungen,chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs.Der Alterungsprozess von Körperzellen wird durch das Rauchen beschleunigt.Das Rauchen einer Packung Zigaretten pro Tag über einen Zeitraum von 40 Jahren bewirkt eine zusätzliche Alterung von ca.7 Jahren.Weiterhin erhöht das Passivrauchen bei Kindern das Risiko für,Asthma,Allergien,Mittelohrentzündungen und den plötzlichen Kindstod.
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Was können Eltern tun, wenn ihr Kind gefährdet ist?
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Bei Kindern und Jugendlichen sollte man mit dem Suchtbegriff vorsicht walten lassen,da zwar die körperliche Abhängigkeit eintreten kann,die psychische Abhängigkeit aufgrund des kürzeren Lebensalters jedoch noch nicht verfestigt sein muss.Die Ausstiegschancen stehen immer im Vordergrund.Wie kann der beschriebene Teufelskreis durchbrochen werden? Dafür gibt es kein Patentrezept,denn letztlich muss die Beantwortung dieser Frage an der Motivation ansetzen.Der Jugendliche muss diesen Zustand verändern wollen,sei es auf Druck von außen,zum Beispiel durch die Justiz,oder auch aufgrund von neuen Lebensumständen und Zielen.Der oder die Abhängige muss sich eingestehen,abhängig zu sein,und alle Ausreden als solche erkennen - zum Beispiel sich eingestehen,dass man das Rauchen nicht kontrollieren kann;- Er oder sie muss konkrete und realisierbare Schritte erkennen können,die geeignet sind,aus der Abhängigkeit herauszuführen - zum Beispiel in Erfahrung bringen,wo welche Entzugsprogramme angeboten werden und welche am besten geeignet scheinen;- Er oder sie muss sich diesen Willen zur Veränderung zutrauen - zum Beispiel indem man mit einem Freund eine Wette abschließt,dass man es schafft,oder sich andere Unterstützung holt;- Er oder sie muss sich konkrete und kurzfristige Ziele setzen,wozu dieser Aufwand gut sein soll - zum Beispiel um Geld für einen lang gehegten Wunsch zu sparen,oder um nicht mehr von unangenehmen Gerüchen umgeben zu sein usw.Aus diesem Programm ergeben sich auch Hinweise zur Unterstützung,die Eltern geben können:Ãœberprüfen Sie selbstkritisch Ihren eigenen Umgang mit Suchtmitteln und schließen Sie sich gegebenenfalls diesem Programm zusammen mit Ihrem Kind an!Ãœberprüfen Sie Ihre Einstellungen und Gefühle Ihrem Kind gegenüber;zeigen Sie ihm Ihre positiven Gefühle und zeigen Sie ihm,was Sie an ihm schätzen.Aber grenzen Sie sich gegenüber dem Drogenkonsum klar ab und stellen Sie Regeln im Zusammenleben auf,auf deren Einhaltung Sie bestehen sollten.Es gibt keinen Grund für Schuldgefühle.Egal welche Fehler oder Versäumnisse Sie sich vorwerfen,Ihr Kind hat sich allein für die Droge entschieden und kann sich nur allein dagegen entscheiden.Gehen Sie die Probleme offen an,vertuschen Sie nichts.Geben Sie keine finanzielle Unterstützung,solange Sie nicht sicher sind,dass sie nicht dem Drogenkonsum dient.Lassen Sie Ihr Leben nicht vom Konsum Ihres Kindes dominieren;führen Sie Ihr eigenes Leben und tun Sie viel Gutes für sich selbst.Geben Sie Unterstützung für alles,was von den Drogen wegführt.Sie können viel für Ihr Kind tun,aber ihm nicht alles abnehmen.Dazu ist es meistens notwendig,dass Sie sich,und gegebenenfalls die gesamte Familie,Hilfe holen.Diese finden Sie in Beratungsstellen und Elterngruppen,die sich speziell mit diesen Problemen auskennen.Für den Ausstieg ist oft auch eine stationäre oder ambulante Therapie notwendig,die über die psychosozialen Beratungsstellen oder auch Jugendämter eingeleitet werden.
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